Nicole Roth, Mittellandzeitung, 2. September 2008

Wenn man die Seele spürt

Zu ihren Skulpturen müssen eigentlich keine Erklärungen hinzugefügt werden, denn was unter den Händen der 1968 geborenen Keramikkünstlerin Silvia Loevenich Frey entstanden ist, braucht keine Worte. Ihr sei es wichtig, Körperhaltung, Gestik und Augenblick eines Seelenzustandes ausdrücken zu können. Das Material Keramik sei «erdig», und deshalb bleiben ihre Skulpturen meist in rohem Zustand, einzig der Oxydbrand haucht manchen Arbeiten plastische Schattierungen auf, unterstützt deren Wirkung. Silvia Loevenich Frey ist in Solothurn aufgewachsen und wohnt auch heute noch in der Barockstadt. In den Augen der Künstlerin sprüht es voller Energie, ein Seelenspiegel Ihrer selbst. Dennoch spricht sie überlegt und will ihre gefühlsorientierten Skulpturen nicht durch präzise Schilderungen über deren Entstehungsgeschichte belasten. Vielmehr sollen sie vom Betrachter selber aufgenommen werden und in sich verinnerlicht werden. Ob man nun zusammen mit ihnen ins Bodenlose hinabtaucht oder mit ihnen in Gedanken versunken kommuniziert, bleibt dem Besucher überlassen.